Elektronische Rechnungsstellung in Norwegen: Ein praxisnaher Leitfaden für alle Unternehmen
Norwegen zählt zu den europäischen Vorreitern bei der Einführung der elektronischen Rechnungsstellung, insbesondere im öffentlichen Beschaffungswesen. Dank gut ausgearbeiteter Infrastruktur und rechtlicher Rahmenbedingungen ist die E-Rechnung im B2G-Bereich Standard geworden und gewinnt zunehmend auch im B2B-Umfeld an Bedeutung.
Mit unserer e-Compliance-Erfahrung in über 30 Ländern bietet das Melasoft SAP Add-On eine einfache, zuverlässige und vollständig regelkonforme Lösung, maßgeschneidert für Ihr Unternehmen. Es gewährleistet eine reibungslose elektronische Rechnungsstellung in Norwegen.


Gesetzliche Anforderungen: Wer muss E-Rechnungen nutzen?
Wenn Sie Rechnungen an öffentliche Stellen in Norwegen senden, müssen Sie e-Rechnungen verwenden
Ab dem 1. Juli 2012 waren Lieferanten zentraler Regierungsstellen zur Übermittlung elektronischer Rechnungen verpflichtet. Ab dem 2. April 2019 gilt diese Pflicht auch für alle öffentlichen Stellen, einschließlich Kommunen und Regionen.
E-Rechnungen müssen dem EHF-Format entsprechen (basierend auf PEPPOL BIS Billing 3.0). Im B2B-Bereich ist die E-Rechnung derzeit freiwillig, wird jedoch von der norwegischen Regierung überprüft. Am 16. Januar 2025 wurde eine Arbeitsgruppe zur Bewertung möglicher zukünftiger Verpflichtungen eingesetzt.
PEPPOL-Netzwerk: Das Rückgrat der norwegischen E-Rechnung
Norwegen nutzt das PEPPOL-Netzwerk (Pan-European Public Procurement Online) zur Übermittlung von E-Rechnungen.
Norwegen folgt dem 4-Eck-Modell: Sie (als Absender) → Ihr Access Point → Access Point des Empfängers → Empfänger.
Sie benötigen einen registrierten PEPPOL Access-Point-Anbieter, um Rechnungen zu senden oder zu empfangen. Die Rechnungen müssen im EHF-Format (Electronic Commerce Format), Norwegens lokalisierter Version von PEPPOL BIS 3.0, erstellt werden.
Empfängerinformationen werden im nationalen ELMA-Verzeichnis gespeichert, das über 200.000 registrierte Organisationen enthält. Mehr als 95 % aller E-Rechnungen in Norwegen werden über das PEPPOL-Netzwerk übermittelt.


So versenden Sie E-Rechnungen in Norwegen
Wählen Sie eine der folgenden Optionen:
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ERP‑ oder Buchhaltungssoftware (die PEPPOL/EHF unterstützt)
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Webbasierte Rechnungsportale für manuelle Eingabe
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Access‑Point‑Anbieter (für automatisierte Anbindung)
Hinweis: E-Rechnungen per E-Mail als PDF sind bei öffentlichen Stellen nicht zulässig.
Regierungsportal: Was ist Altinn?
Altinn ist Norwegens Regierungsplattform für Unternehmen. Sie bietet:
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Leitfäden zur Einhaltung der E‑Rechnungsregeln
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Registrierung und Verwaltung von Unternehmensdaten
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Unterstützung bei der Auswahl der geeigneten Rechnungsstellungslösung
Altinn versendet oder empfängt keine E‑Rechnungen, unterstützt Unternehmen jedoch bei der Einhaltung der Vorschriften.


PEPPOL-Architektur: 4- vs. 5-Eck-Modell
4-Eck-Modell: Norwegens aktuelles System. Absender und Empfänger arbeiten jeweils mit ihrem eigenen Access Point; die Zustellung erfolgt über PEPPOL.
5-Eck-Modell (zukünftige Option): Ergänzt eine Steuerbehörde oder zentrale Plattform, die in Echtzeit eine Kopie jeder Rechnung erhält. Norwegen prüft derzeit Echtzeit-Reporting-Optionen (z. B. SAF-T), allerdings ist das 5-Eck-Modell derzeit noch nicht umgesetzt.
Schnelle Compliance-Checkliste
B2G-fakturering er obligatorisk
Sie müssen E-Rechnungen versenden, wenn Sie Rechnungen an staatliche Einrichtungen in Norwegen stellen.
EHF‑Format (PEPPOL BIS 3.0)
Nur dieses strukturierte XML-Format wird von Einrichtungen des öffentlichen Sektors akzeptiert.
PEPPOL‑Netzwerk erforderlich
Fakturaer må sendes via sertifisert aksesspunkt
Keine PDF‑Zustellung erlaubt
E-Mails oder PDF-Anhänge sind für die offizielle Rechnungsstellung nicht gültig.
Nutzung konformer Software oder Portale erforderlich
Rechnungen müssen über ERP-Systeme oder Webportale versendet werden, die PEPPOL und EHF unterstützen.

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PEPPOL-ready
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EHF-konform
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Einfache Integration mit ERP‑Systemen